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"Audacity" ist ein kostenloses Audio(aufnahme)programm, mit dem auch Kassetten und Schallplatten digitalisiert, .wav- und .mp3-Dateien erzeugt und bearbeitet, Aufnahmen zusammengeschnitten werden können und vieles mehr. Eine Aufnahme erfolgt über die im Rechner eingebaute Soundkarte, die die erforderlichen Anschlüsse bereitstellt. Vorhandene Audiodaten können importiert (wav, aiff, mp3, ogg) und exportiert werden, sogar mehrere gleichzeitig. Für den Export einer mp3-Datei ist der externe LAME-Encoder erforderlich (s. unten). Die erzeugten wav- oder aiff-Dateien können auf CD gebrannt werden. Unterstützt 16-Bit, 24-Bit und 32-Bit. Abtastraten und Formate werden mit hochwertigem Resampling und Dithering konvertiert. Aufnahmequalität: 16-bit-, 24-bit- und 32-bit (floating point) - Aufnahmen, bis zu 96 kHz. Unterschiedliche Formate werden automatisch umgerechnet. |
Unterstützung für LADSPA-, LV2-, Nyquist-, VST- und Audio Unit-Effekt-Plug-Ins. Effekte können einfach in einem Texteditor modifiziert werden oder sogar selbst programmiert werden. Neben Effekten wie Ändern des Tempos ohne Anpassung der Tonhöhe, Entfernen von Hintergrundgeräuschen, Klangfilter, Lautstärkekompression, Ein- und Ausblenden werden viele weitere mitgeliefert.
Einfache Bearbeitung mit Ausschneiden, Kopieren, Einfügen und Löschen. Außerdem unbegrenztes sequenzielles Rückgängigmachen (und Wiederholen) in der Sitzung, um eine beliebige Anzahl von Schritten zurückzugehen. |
Außerdem: Spektrogramm-Ansichtsmodus zur Visualisierung und Auswahl von Frequenzen. Fenster "Plot Spectrum" für eine detaillierte Frequenzanalyse. |
Das Programm kann auf der Homepage https://www.audacityteam.org/download/ kostenlos heruntergeladen werden (Achtung, nicht unter http://audacity.de/!!!). Bei Bedarf können auch noch gewünschte Programmerweiterungen mitgeladen werden. Empfehlenswert: Deutsche Online-Hilfe, LAME MP3-Encoder, Plugins (zusätzliche Effekte und Filter). |
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Wer es professionell möchte, kann zu dem Programm "Cakewalk by Bandlab" greifen. Unglaublich, aber wahr: Die ehemalige High-End-Software mit dem früheren Namen "Sonar", seit 30 Jahren ein Standard in den USA, wurde von Bandlab, einer sozialen Musikplattform, die es Musikschaffenden ermöglicht, Musik zu machen und den kreativen Prozess mit Musikern und Fans zu teilen, übernommen und seit einiger Zeit tatsächlich kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit gibt es keinen Grund mehr, sich ein viele hundert Euro teures Audioprogramm zu kaufen und sich auch noch mit dessen "Kopierschutz" herumzuschlagen. |
Die wichtigsten, über Audacity hinaus gehenden Features von Cakewalk sind: |
- Preisgekrönte Programmoberfläche - Navigieren Sie durch die Projekte mit der preisgekrönten, vollständig anpassbaren Skylight-Oberfläche; |
- Unbegrenzte Tracks - unbegrenzte Audio-, MIDI-, Instrumenten-, Loop- und Hilfsspuren in jedem Projekt; |
Industriestandard-Engine - branchenweit beste Audio-Engine, VST3, Touch und alle führenden Technologien; |
- Effekte in Studioqualität - breite Palette an Effekten, die vom Wesentlichen bis zum Einzigartigen reichen. Entwickelt, um das Layout einer analogen Konsole zu emulieren, können Sie Ihren Channel-Strip mit einer erweiterbaren Bibliothek von ProChannel-Modulen aufbauen und aufrüsten - von Faltungshall, Resonanzfilterung, dynamischer Kompression und leistungsstarkem EQ bis hin zu Band- und Konsolenemulation, Peak-Limiting und Röhrensättigung; |
- 64-Bit-Mix-Engine - Als erster Anbieter dieser präzisen Audiotechnologie liefert die fortschrittliche 64-Bit-Mix-Engine von ehemals SONAR jederzeit saubere, dynamische und präzise Mischungen. |
Der Download erfolgt über einen sogenannten Assistant und erfordert lediglich eine kostenlose Registrierung bei Bandlab; Weiteres unter https://www.bandlab.com/products/cakewalk. |
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Um Audio-CDs auszulesen wird ein besonderes Programm benötigt, denn die einzelnen Tracks einer Audio-CD lassen sich in der Regel nicht einfach auf den Rechner übertragen. Hier empfiehlt sich "foobar2000", zunächst eigentlich ein recht unscheinbarer erweiterbarer jedoch äußerst flexibler Audio-Player für zahlreiche Formate, darunter MP3, MP4, AAC, FLAC, WavPack, WAV, AIFF und WMA. Neben der Möglichkeit des Auslesens ("Rippen" bzw. "Grabben") bietet foobar2000 unter anderem einen Tag-Editor und die Funktion der lückenlosen Wiedergabe von Songs. Es gibt eine Anbindung an den Internetdienst AccurateRip mit, der gegrabbte Audio-CDs anhand von Prüfsummen automatisch auf Fehlerfreiheit prüft. Zudem wertet foobar2000 CD-Text-Informationen eingelegter Musikscheiben aus. Die Software ist kostenlos zu bekommen auf der Homepage des Herstellers https://www.foobar2000.org/download. Einziger Wermutstropfen: Die Oberfläche gibt es nur auf Englisch. |
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Bei zerkratzten oder anderweitig fehlerbehafteten CDs produziert foobar2000 unter Umständen Fehler oder hängt sich beim Auslesen auf. Hier empfiehlt sich das Programm "ExactAudioCopy", das solche CDs gegebenenfalls sehr langsam ausliest und dabei auch mehrfache Versuche unternimmt. Das Programm kann dank spezieller Ripping-Methoden auch mit schwierigeren Problemen oder beschädigten Datenträgern umgehen, wobei es sich um Eigenschaften wie Cache und Fehlerkorrektur kümmert, wodurch die Chancen auf unverfälschte Ripping-Ergebnisse steigen. Auch dieses Programm ist (jedenfalls für nicht kommerzielle Zwecke) kostenlos und erhältlich über https://www.exactaudiocopy.de/. |
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Hinweis: Das Auslesen kopiergeschützter CDs ist nach dem derzeit geltenden deutschen Urheberschutzrecht gesetzlich verboten! |
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Möchte man selbst direkt Audiodateien, die in der Form .wav auf Festplatte vorliegen, Platz sparend komprimieren, so wird ein Kompressionsprogramm benötigt. Es empfiehlt sich eine Kompression in das Format MP3, da dieses sehr weit verbreitet ist und sich auf vielen Rechnern und USB-Sticks wiedergegeben werden kann. Das MP3-Kompressionsverfahren wurde 1987 am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen entwickelt und ist in Kernbereichen durch Patente geschützt. Ein entsprechendes Originalprogramm ist deshalb auch nicht kostenlos erhältlich. Es gibt jedoch noch die freie Alternative "Lame". Dieser Kodierer bietet zahlreiche Optionen an und die mit Abstand beste Klangqualität. |
Das Programm muss allerdings über die Eingabeaufforderung bedient werden, was für viele sehr umständlich ist. Deshalb kann man sich ein sog. GUI, das ist eine bedienbare Windows-Oberfläche, besorgen, mit deren Hilfe sich Lame viel einfacher bedienen lässt - z. B. foobar2000 (s.o.). |
Lame bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Ein üblicher Kompromiss zwischen Dateigröße und Klangqualität bietet eine Einstellung auf 128 kbps, jedoch liefert erst 192 kbps eine im Vergleich zur CD fast nicht mehr wahrnehmbare Klangeinbuße. Hierbei werden die Dateien allerdings deutlich größer. Man kann "Joint-Stereo" aktivieren, wodurch lediglich Unterschiede in den beiden Stereo-Kanälen berücksichtigt werden, nicht beide Kanäle komplett abgespeichert werden, was wiederum Dateispeicherplatz spart. Am besten führt jeder selbst eigene Experimente durch und entscheidet nach dem eigenen Gehör, welcher Kompromiss am brauchbarsten erscheint. |
Ein Download beim Entwickler (https://lame.sourceforge.io/) ist nicht zu empfehlen, da dieser nur Pakete anbietet, die selbst kompiliert werden müssen, d. h. aus denen mit Hilfe eines Compilers das eigentliche ausführbare Programm erst erstellt werden muss. Die beiden benötigten Lame-Programmteile "lame.exe" (der Befehlszeilen-Encoder, der von der Windows-Befehlszeile aus verwendet wird) und "lame_enc.dll" (die LAME-Kodierungsbibliothek, die im Allgemeinen mit CD-Rippern usw. verwendet wird) ist hier zu bekommen: https://www.rarewares.org/mp3-lame-bundle.php. |
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Lame ist ein sogenannter verlustbehafteter Codec (Codierer/Decodierer), d. h. es gehen ähnlich wie beim Grafikformat jpeg Elemente verloren, auch wenn dies wenig wahrgenommen wird. Ein verlustfreier Codec ist "flac" (Free Lossless Audio Codec, englisch für Freier verlustfreier Audio-Kodierer/-Dekodierer); Download über die Entwicklerseite https://ftp.osuosl.org/pub/xiph/releases/flac/flac-1.3.2-win.zip. |
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